Was ist BOINC?

BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) ist eine Softwareplattform für „Verteiltes Rechnen“(Distributed Computing). Dabei werden Computerresourcen der Anwender genutzt, um meist wissenschaftliche Berechnungen durchzuführen. Ohne diese freiwillige Teilnahme wäre für viele dieser Projekte ein Hochleistungscomputer notwendig, der kaum zu bezahlen ist.

Die Idee hinter BOINC

Während der Computer läuft, befindet er sich die meiste Zeit im so gennannten Idle-Zustand, das heißt er hat nichts zu tun. Seti@home war das erste Projekt, das diese ungenutzten Resourcen der Anwender für wissenschaftliche Berechnungen genutzt hat.

BOINC ist eine neue Basis für Internetprojekte und nutzt dabei die durch SETI@home gesammelten Erfahrungen. Nachteile sollen vermieden, Vorteile ausgebaut werden. Durch BOINC wird die enge Verbindung zwischen Projekt und Infrastruktur beendet, durch die Seti@home nur für diesen einen Zweck genutzt werden konnte.

Jetzt ist es möglich, nur ein BOINC-Kernprogramm zu installieren und beliebig viele Projekte auszuwählen. Arbeitspakete werden erst nach eingehender Prüfung und Vergleich mit anderen Ergebnissen gezählt (AntiCheating). Durch die Möglichkeit der Verwendung mehrerer Server für ein Projekt soll eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet werden.

Sehr gute Informationen über BOINC gibt es auf Boinc.de. Von dieser Seite möchte ich hier einmal eine kurze Zusammenfassung geben. Die folgenden Informationen sind Zitate, teilweise ergänzt, aktualisiert oder gekürzt von mir.

Bei einem Projekt mitmachen

Um erstmals an einem BOINC Projekt teilnehmen zu können sind folgende Schritte erforderlich:

1. Auf der Projektwebseite muss ein neuer Teilnehmer (Account) angemeldet werden. Dabei sind eine gültige eMail Adresse, ein Passwort und ein frei wählbarer Teilnehmername anzugeben. Dieser dient nur der Optik und ist nicht eindeutig (es kann also z.B. tausende ET Accounts geben). Ergänzend können noch das Herkunftsland und die Postleitzahl eingegeben werden.
2. An die angegebene eMail Adresse wird dann vom Projektserver eine projektspezifische Teilnehmer-ID geschickt.
3. Nach dem Download der BOINC Software (Basis Client) und der Installation auf dem lokalen Rechner fragt der Basis Client nach der Projekt-URL und der – per Mail erhaltenen – dazugehörigen Teilnehmer-ID.
4. Anhand der Projektauswahl lädt der BOINC Basis Client die eigentliche Wissenschaftliche Anwendung vom Projektserver.

Durch neuere Clients wird einem viel Arbeit abgenommen, es ist oft nur noch nötig, die Projekt-URL, E-Mail & Passwort im Client einzugeben. Dieser führt dann die anderen Schritte automatisch aus.

Eine neue Technik namens Account-Manager ermöglicht das Verwalten aller Projekte und deren Einstellungen von einer einzigen Seite aus.
Beispiel: BAM

Mit mehreren Rechnern teilnehmen

Mehrere Rechner mit BOINC Basis Client können unter den gleichen Teilnehmer-ID’s rechnen. Dafür muss entweder der Client auf jedem Rechner installiert und Teilnehmer-ID und Projekt-URL eingegeben werden oder das BOINC Installationsverzeichnis von einem
produktiven Rechner des gleichen Typs auf einen neuen Rechner kopiert werden.

Wettbewerb bei BOINC

Jedes BOINC Projekt liefert eine Leistungsbewertung für die Berechnungen, welche die Computer der Teilnehmer für das Projekt ausführen. Diese Bewertung wird genutzt um „Bestenlisten“ Webseiten zu generieren, die Einzelpersonen, Teams und Kategorien (Länder, CPU Typen, usw.) nach der Leistung anordnen.

Das BOINC Bewertungssystem beruht auf einem „Referenzcomputer“ mit folgender Leistung:

• 1,000 double-precision MIPS im Whetstone Benchmark.
• 1,000 VAX MIPS im Dhrystone Benchmark.

Whetstone misst die Fließkommaleistung eines Systems, Dhrystone misst die Ganzzahlleistung des Systems.

BOINC’s Einheit für die Leistungsbewertung – der Cobblestone (Pflasterstein/Kopfstein) – ist ein 1/100 Tag CPU Zeit auf diesem Referenzcomputer. Idealerweise sollte die Leistung auch den Netzwerkverkehr und die Menge des Festplattenspeichers ebenso widerspiegeln wie die Rechenleistung. Aber es ist schwer diese Aktivitäten zu prüfen, deshalb sind sie bisher nicht mit eingeschlossen.

Jedes BOINC Projekt führt zwei Arten von Bewertung:

• Gesamtleistung: Die Gesamtsumme der berechneten Cobblestones.
• Gekürzte Durchschnittsleistung: Die durchschnittliche Zahl der täglich berechneten Cobblestones. Dieser Durchschnitt verringert sich jede Woche um den Faktor zwei.

Beide Arten der Leistungsbewertung (Gesamt und gekürzter Durchschnitt) werden für jeden User und Computer geführt.

Mit der BOINC Serversoftware werden – als Bestandteil der in PHP programmierten Webinterfaces – einfache Bestenlisten für User, Computer und Teams ausgeliefert. Mit BOINC können Projekte aber die Inhalte der Datenbank, die sich auf die Leistungsbewertung beziehen, zusätzlich als XML Dateien exportieren.

Diese könnten in anderen Kombinationen verdichtet und/oder aufbereitet oder sogar für Bestenlisten, mit den summierten Leistungsbewertungen von verschiedenen Projekten, genutzt werden. Beispiel für solche Seiten sind zum Beispiel BOINCStats oder boinc.netsoft-online.com.

Meine Statistiken

Komplette Statistik: BOINCStats boinc.netsoft-online.com
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